Über mich
Ich bin 1978 in Chur geboren, wo ich in einem behüteten, bürgerlichen Umfeld aufwuchs. Schon früh zog es mich zu Dingen, die verbinden: Musik, Pfadi, Schule. Ich spielte Klarinette, sang im Chor, entdeckte die Gitarre – zuerst klassisch, später elektrisch. In der Pfadi übernahm ich früh Verantwortung, auch in Gruppen mit Kindern, die besondere Begleitung brauchten. Diese Erfahrungen haben mich geprägt.
Nach der Ausbildung zum Primarlehrer in Chur verschlug es mich – wie viele Bündner Lehrpersonen damals – in den Kanton Zürich. In einer Schule im Zürcher Oberland unterrichtete ich zwei Klassenzüge auf der Mittelstufe. In diesen Jahren lernte ich nicht nur die Region kennen, sondern auch deren Menschen, Denkweisen und Herausforderungen. Ich blieb – beruflich und privat.
Nach einigen Jahren im Schuldienst wechselte ich in die Schulverwaltung. Ein Entscheid, der mir neue Perspektiven eröffnete. Ich bildete mich weiter, absolvierte die Ausbildung zum Gemeindeschreiber und später den Master in Public Management.
Zwölf Jahre lang war ich als Gemeindeschreiber in Eglisau tätig. Die Gemeinde wuchs, die Themen wurden komplexer, die Aufgaben vielfältiger. Ich durfte mitwirken, gestalten, begleiten – in der Verwaltung, in politischen Prozessen und im Dialog mit der Bevölkerung. Dieses Wissen und die Erfahrungen haben mich zu meinen aktuellen Aufgaben geführt.
Heute arbeite ich als Berater bei Inoversum. Ich begleite Institutionen der öffentlichen Hand, unterstütze Projekte, Prozesse, Veränderungen. Diese breite Erfahrung fliesst in meine Arbeit als Gemeindepräsident von Schwerzenbach ein – sie hilft mir, das grosse Ganze im Blick zu behalten und gleichzeitig das Machbare nicht aus den Augen zu verlieren.
Privat bin ich seit meiner Jugend mit meiner Frau Jolanda verbunden. Seit 2011 leben wir in Schwerzenbach, wo wir unser Zuhause gefunden haben – gemeinsam mit unserem fröhlichen Irish Setter Galileo. Die Natur, die Nähe zum See und der Zusammenhalt im Dorf sind für uns wertvoll geworden. Hier bin ich daheim. Hier engagiere ich mich – für ein Schwerzenbach, das lebendig, zugänglich und menschlich bleibt.
„Politik beginnt dort, wo wir miteinander reden“
Ein Gespräch mit Martin Hermann, Gemeindepräsident von Schwerzenbach
Herr Hermann, Sie stammen ursprünglich aus Chur. Wie kommt ein Bündner dazu, Gemeindepräsident Glattal zu werden?
Ich würde sagen: Schritt für Schritt – und nie mit einem fixen Plan. Ich bin in Chur aufgewachsen, in einem Umfeld, das geprägt war von Verlässlichkeit, Gemeinschaft und Eigenverantwortung. Die Pfadi hat mich stark geprägt – Verantwortung übernehmen, anpacken, auch wenn’s draussen regnet. Beruflich führte mich mein Weg zuerst ins Schulzimmer, dann in die Schulverwaltung und später in die Gemeindepolitik. Irgendwann war ich angekommen – in Schwerzenbach, aber auch in dieser Rolle.
Sie haben als Lehrer begonnen, später in der Verwaltung gearbeitet und heute beraten Sie Gemeinden. Was hat Sie dabei immer wieder angetrieben?
Mich interessieren Strukturen – aber nur dann, wenn sie Menschen nützen. Ich habe nie das Bedürfnis verspürt, nur zu verwalten. Ich wollte gestalten. Der Wechsel von der Schule in die Schulverwaltung hat mir gezeigt, wie viel Wirkung man hinter den Kulissen entfalten kann. Als Gemeindeschreiber in Eglisau war ich zwölf Jahre mitten im politischen Betrieb, mit allem, was dazugehört: Dynamik, Reibung, Kompromiss. Heute berate ich Gemeinden, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen – das hilft mir auch als Gemeindepräsident.
Was ist Ihnen in Ihrer Funktion in Schwerzenbach besonders wichtig?
Dass man miteinander weiterkommt. Ich glaube nicht an Politik, die von oben verordnet. Ich glaube an Lösungen, die gemeinsam entstehen. Schwerzenbach hat in den letzten Jahren viel erlebt: Wachstum, politische Diskussionen, Entscheidungen mit Tragweite. Mein Ziel ist, dass wir dabei nie den Kontakt zueinander verlieren. Politik beginnt für mich dort, wo wir einander zuhören.
Ihr politisches Credo lautet: „Pragmatische Lösungen durch Einbezug aller Beteiligten“. Ist das nicht naiv in einer zunehmend polarisierten Welt?
Nein – im Gegenteil. Ich halte nichts von Grabenkämpfen. Klar, man darf Haltungen haben. Aber wenn die Position wichtiger wird als die Lösung, verlieren wir. Ich bin überzeugt: Wenn wir mit Respekt debattieren, wenn alle ihren Platz haben – dann entsteht etwas Tragfähiges. Das gilt für eine neue Bau- und Zonenordnung genauso wie für Tempo-30-Zonen oder ein Gemeindeforum.
Sie wirken ruhig, sachlich – manche würden sagen: klassisch schweizerisch. Täuscht der Eindruck?
(lacht) Vielleicht bin ich tatsächlich eher der leise Typ. Ich glaube an Klarheit, nicht an Lautstärke. Ich trage Gemeindepräsident bewusst Anzug, weil ich das Amt ernst nehme. Aber ich gehe genauso bewusst ohne Scheuklappen durch das Dorf. Mein Ziel ist es nicht, alle zu überzeugen. Sondern zuzuhören, abzuwägen, zu entscheiden – und das dann zu vertreten.
Worauf sind Sie in Ihrer bisherigen Amtszeit besonders stolz?
Dass wir nach der gescheiterten Abstimmung zur Bau- und Zonenordnung nicht in Schockstarre gefallen sind. Im Gegenteil: Wir haben ein Begleitgremium eingesetzt, holen neue Perspektiven rein, denken das Projekt etappiert weiter. Auch die entwickelte Kommunikation der Gemeinde ist ein starkes Zeichen. Es zeigt, dass wir nicht nur über Beteiligung reden – sondern sie ermöglichen. Der Whatsapp-Kanal zum Beispiel wird gut wahrgenommen.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für Schwerzenbach?
Im Wachstum – und in der Balance. Unsere Bevölkerung hat sich seit 1950 verzehnfacht. Das bringt Belastung, aber auch Chancen. Wir müssen heute die Weichen so stellen, dass Lebensqualität erhalten bleibt: mit guter Infrastruktur, durchdachter Raumplanung, soliden Finanzen. Ich setze mich dafür ein, dass wir langfristig denken – auch wenn kurzfristig manchmal mehr Applaus winkt.
Und wenn man Sie nicht im Gemeindehaus trifft – wo dann?
Am ehesten beim Spaziergang mit unserem Hund Galileo. Er ist ein Irish Setter mit eigenem Kopf – passt also gut zu mir. Oder im Garten. Oder beim Musikmachen. Ich habe lange Klarinette gespielt, heute eher E-Gitarre. Musik ist für mich wie Politik: Man muss aufeinander hören, sonst wird’s laut – aber nicht gut.
Letzte Frage: Warum FDP?
Weil ich mich in ihren Grundwerten wiederfinde. Freiheit, Verantwortung, Eigeninitiative. Aber ohne Scheuklappen. Ich glaube an einen Staat, der unterstützt, aber nicht erstickt. Und ich glaube daran, dass auch Liberale soziale Verantwortung tragen. Für mich ist die FDP Schwerzenbach politisches Zuhause – und Plattform für konkrete Lösungen. Genau das, was ich als Gemeindepräsident jeden Tag suche.
Engagements und Interessenbindungen
Transparenz in der Politik ist entscheidend, weil sie das Vertrauen zwischen der Bevölkerung und den politischen Exekutiven stärkt. Wenn Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen können, wie und warum Entscheidungen getroffen werden, fördert das das Verständnis und die Akzeptanz politischer Prozesse.
Zudem sorgt Transparenz dafür, dass Macht nicht missbraucht wird. Sie ermöglicht es, politische Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass sie im Interesse der Gemeinschaft getroffen werden. Offene Kommunikation und klare Informationen schaffen eine Basis, auf der Dialog und Mitwirkung stattfinden können.
Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Informationen verfügbar sind, ist Transparenz ein Zeichen von Verantwortung. Sie zeigt, dass Politik nicht im Verborgenen stattfindet, sondern die Anliegen und Interessen aller berücksichtigt. Letztlich ist sie die Grundlage für eine lebendige Demokratie und eine engagierte Bevölkerung.
Darum lege ich meine Interessenbindungen und die massgebenden Mitgliedschaften offen:
- Gemeindepräsident von Schwerzenbach
- Mitglied des Stiftungsrates der Greifensee-Stiftung
- Hoffentlich bald: Vorstandsmitglied Naturnetz Greifensee-Glattal
- Vorstandsmitglied der FDP Schwerzenbach
- Beruflich tätig bei der inoversum ag in Uster
- Mitinhaber eines Weinclubs (Hobby)
